









Wahrscheinlich die älteste Apotheke Österreichs…
Die Apotheke an Ihrer „alten“ Adresse, dem Haus Nr. 623 auf dem Stock im Eisenplatz
Die Apotheke in einer Aufnahme von ca. 1910
Die Apotheke wurde am 8. April 1945 vollständig zerstört und im August 1951 wieder eröffnet.
Wiedereröffnung durch Emil Spitzer im Jahre 1951
Wiedereröffnung durch Emil Spitzer im Jahre 1951, Innenansicht
Die Aufnahme stammt aus den Zeiten der Bauarbeiten für die U1-Station „Stephansplatz“
Die heutige Fassade mit dem gravierten Greif aus 2019
Die heutige Fassade
Zur Geschichte der um 1320 gegründeten Apotheke
Die Alte Feldapotheke ist wahrscheinlich eine der ältesten, wenn nicht die älteste Apotheke Wiens. Ihr Gründungsjahr durfte um um 1320 liegen. Es gibt ausreichend Gründe dafür, die beiden Apotheker Albrecht (Albertus) und Chunrad sowie später Mathias Bonus und Lukas von Venedig als die ältesten Eigentümer der später unter dem Schild „Zum goldenen Greif“ bekannten Apotheke zu bezeichnen. Der Apotheker Albrecht (Albertus aputhecarius) ist bereits um 1320 im Gültenbuch (das um 1314 angelegt wurde) als Besitzer eines an das Schottenkloster dienstbaren Gartens „circa collem inferiorem contra Danubium ex altera parte Wienne“ eingetragen.
Um 1400 war sie im Besitze des Lukas von Venedig und hieß „zum goldenen Greifen“. Einer Ihrer späteren Besitzer erhielt 1717 die „kaiserliche Feldapothekerstelle“ und ist seit jener Zeit unter dem Namen „Alte Feldapotheke“ etabliert.
1824 übernahm Georg Andreas Pfendler, Johann Georg Pfendlers Sohn, die Apotheke. Pfendler verwendete erstmals für seine Apotheke Gasbeleuchtung und gehörte zu den Pionieren der Gasbeleuchtung in Wien. Um das Jahr 1830 übersiedelte die Apotheke von ihrem ersten Standplatz in der Bischofgasse nach dem Haus Nr. 623 auf dem Stock im Eisenplatz. 1887 wechselte sie neuerdings ihren Platz und kam in das Haus Stephansplatz 8.
1895 führte Moriz Kris die Apotheke unter dem Namen: „k.k Feldapotheke“ und wurde von Kaiser Franz Joseph I. ermächtigt den kaiserlichen Adler im Schild/Siegel (bzw. heutzutage Logo) zutragen.
Am Unglückstag, dem 8. April 1945 wurde Haus und Apotheke durch eine Explosion und nachfolgende Feuersbrunst vollkommen zerstört. Während der NS-Zeit wurde die Apotheke den ursprünglichen Besitzern entrissen. 1949 erwarben sie die Apotheke jedoch zurück verkauften sie aber im selben Jahr an die Wiener Gebietskrankenkasse.
Im neu errichteten Haus Stephansplatz 8a, wenige Schritte neben ihrem alten Standplatz fand die „Alte Feldapotheke“ ihre heutige Adresse und wurde im August 1951 nach 6-jähriger Sperre durch Emil Spitzer wieder eröffnet.
Im Jahr 2000 war Frau Mag. pharm. Helga Stolz Inhaberin der Konzessionder „Mag. pharm. H. Stolz KG“.
Heute wird die „Alte Feldapotheke“ von Mag. Gerda Grigorievits geleitet.
Besitzerliste
um 1320–1342/1350 Albrecht (Albertus)
um 1342/1350 Chunrat (Vorlauf?)
um 1350 – (vor?) 1404 Mathias Bonus (Guet)
1405–1415 Lukas von Venedig
1416–1441 Martin Scheper, † 1451 Wien? (erste Ehe mit Lukas’ Witwe Katharina)
1441–1463 Niclas Lainbacher
1463–1478(?) Hans Perger
1478(?)–1514 Bernhard Flander
vor 1530(?)–1541 Sigmund Pernrieder, † 19. Oktober 1541 Wien
1541–1559 Christinus Khünig, * ?Olmütz (Olomouc), † 12. Februar 1559 Wien
1559–1570 Anna Khünig (Witwenbetrieb)
1570–1574 wahrscheinlich Khappler (Kauf; Vorname unbekannt)
1574–1602/1603 Boppo Müller, * vor 1550 Schleissingen (Franken)
1603–1639 Johann Häringshauser, † zwischen 15. März und 29. April 1647 (1622–1639 Pächter Johannes Dornarius
beziehungsweise Dornavius)
1639 – (vor?) 1645 Magnus Clemens (Kauf; † 1645)
1647–1657 Heinrich Peschke
1657–1677 Gerhardt Gymnich, Kauf; † 16. September 1677
1677–1680 Rosina Gymnich (Witwenbetrieb), * um 1645, † 28. April 1685, zweite Ehe mit Jonathan Hessenthaler, 1679–1680
Apotheker „Zur goldenen Krone“ († 5. April 1680)
1680–1681 Witwenbetrieb „Zur goldenen Krone“
1680–1707? Johann Sigismund Ponz (Schwager und [mit Wenzel Lavin] Gerhab des Paul Leonhard Gymnich, Schwiegersohn der
Rosina) anschließend:
1707 Maria Rosina Ponz (Schwester des Paul Leonhard Gymnich; Witwenbetrieb)
1717–1750 Georg Friedrich Eulenschenk (Kauf als Provisor), * um 1687, † 22. Oktober 1750
1750–1770 Maria Regina Eulenschenk (Witwenbetrieb), * um 1687, † 10. Jänner 1770
1770–1783 Joseph Seyfried (Kauf; zeitweise Kompagnon Peter Johann Rauch)
1783–1824 Johann Georg Pfendler (Kauf), * 6. April 1756, † 1. März 1838 Wien
1824–1830 Georg Andreas Pfendler (Sohn als Erbe)
1830–1833 Franz Edler von Mack der Jüngere (Kauf als Schwager)
1833–1850 Eduard Edler von Vivenot (Kauf; zeitweise verpachtet)
1850–1878 Franz Xaver Pleban der Ältere, † 19. Juli 1878
1878–1880 Theresia Pleban (Witwenbetrieb)
1880–1895 Franz Xaver Pleban der Jüngere (Erbe)
1885–1913 Moriz Kris (Kauf), * um 1863, † 25. Jänner 1913
1895 führte Moriz Kris die Apotheke unter dem Namen: „k.k Feldapotheke“ und wurde von Kaiser Franz Joseph I. ermächtigt den kaiserlichen Adler im Schild/Siegel (bzw. heutzutage Logo) zutragen.
1913–1919 Familienangehörige des Moriz Kris
1919–1938 OHG (Witwe Helene, Söhne Georg und Stefan)
1938 „Arisierung“ durch die nationalsozialistische Stadtverwaltung
1945–1949 Rückstellungsverfahren
1949 Rückstellung an Gisela und Anna Kris
1949 WGKK war alleiniger Besitzer der Realapotheke bis 1994
dann Umwandlung in KG – Konzessionärin ab 1995 Mag. Helga Stolz
ab 2005 Mag. Gerda Grigorijevits
siehe: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Alte_Feldapotheke